Citizen Science = Bürgerwissenschaft = Beteiligung von BürgerInnen an wissenschaftlicher Forschung
Citizen Science (Bürgerwissenschaft) bezeichnet ganz allgemein gesagt die Beteiligung von ganz normalen BürgerInnen in Forschung und Wissenschaft. Es geht dabei aber nicht nur darum, einfach an Umfragen oder Experimenten teilzunehmen, sondern selbst forschend aktiv zu werden. BürgerwissenschafterInnen melden z.B. Beobachtungen in ihrer Umwelt, führen selbständig Messungen durch oder werten Daten aus.
Bisher war Citizen Science vor allem im anglo-amerikanischen Raum und den Naturwissenschaften beliebt, aber es gibt in den letzten Jahren zunehmend Projekte in allen Teilen Europas und weiteren Wissenschaftsgebieten wie den Geistes-, Kultur-, und Sozialwissenschaften (GSK). Das „Inside Trading Cultures“ Projekt ist im Bereich der Sozialwissenschaften angesiedelt.
Mittlerweile gibt es verschiedenste Formen von Citizen Science. Grob kann man nach dem Geographen Muki Haklay vier Ebenen unterscheiden:
- Crowdsourcing
- Verteilte Intelligenz
- Partizipative Wissenschaft
- Extreme Citizen Science
Während es auf der Ebene 1 vor allem um das Sammeln von Daten geht, übernehmen BürgerInnen auf Ebene 2 bereits einfache Analyseaufgaben. Das Projekt „Inside Trading Cultures“ ist zwischen den Ebenen 3 und 4 angesiedelt, da BürgerInnen sehr stark in die ethnographische Forschung eingebunden sind. Dies bedeutet, dass sie mit Ausnahme der Definition des grundlegenden Forschungsgegenstandes in die Prozesse der Datenerhebung (durch Teilnehmende Beobachtung auf der Frankfurter Buchmesse), Analyse, Interpretation, Verschriftlichung und Präsentation eingebunden sind.
Weiterführende Links:
Artikel Muki Haklay 2013 (engl.)